• „As times go by…“

    Schon im 19. Jahrhundert wurden am Unteren Niederrhein Wildgänse als Wintergäste beobachtet, jedoch in viel geringerer Zahl als heute. Kaum mehr als einige hundert Gänse wurden alljährlich registriert, in der Regel handelte es sich dabei um Saatgänse.

     

    Mit Beginn der 1950er Jahre stiegen die Gänsezahlen allmählich an. Auch Blessgänse stellten sich jetzt regelmäßig in geringer Zahl ein. Ende der 1970er Jahre kam es dann zu einer starken Zunahme von Gänsen, die in einem Maximalbestand von fast 200.000 Tieren im Winter 2005/06 ihren vorläufigen Höhepunkt fand.

     

    Mitte der 1980er Jahre wurde die Saatgans, die bis dahin die mit Abstand häufigste Gans am Unteren Niederrhein war, zahlenmäßig von der Blessgans überrundet. Während der Bestand der Saatgans von maximal etwa 65.000 nunmehr unter 20.000 zurück ging, nahm der Bestand der Blessgans auf über 190.000 Tiere zu.

     

    Die Gründe für diese Entwicklung sind bislang ungeklärt. Vieles deutet jedoch darauf hin, dass großräumige Verlagerungen der Überwinterungsgebiete von Südosteuropa nach Westeuropa hierbei eine entscheidende Rolle spielen.

     
     
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