• Gute Gänse, böse Gänse?

    Da Gänse am Niederrhein vorwiegend auf landwirtschaftlichen Flächen der Nahrungsaufnahme nachgehen, sind Konflikte mit den Landwirten gewissermaßen programmiert. Doch richten die Gänse wirklich Schäden an und wenn ja, wie hoch sind sie?

     

    Die Beantwortung dieser Frage ist pauschal nicht möglich, sondern bedarf einer Differenzierung. Auf Grünland, das den Gänsen in erster Linie als Äsungsflächen dient, ist der Gesamtertrag auch nach intensiver Beäsung nur in Ausnahmefällen vermindert. Bei geringer Beäsungsintensität kann der Ertrag sogar höher sein als auf nicht beästen Flächen, weil es zu einer Stimulierung des Graswachstums kommt.

     

    Auf Äckern kann es unter bestimmten Bedingungen zu größeren Schäden kommen. So kann es bei nassen Böden mit noch nicht fest verwurzelten Pflanzen zu massiven Trittschäden kommen. Auch lösen die Pflanzen sich dann schneller aus dem Erdreich.

     

    Für Schäden, die durch den Fraß von Gänsen entstehen, erhalten die Landwirte vom Land Nordrhein-Westfalen einen finanziellen Ausgleich.

     
     
    Flächennutzung durch arktische Gänse im Verlauf des Winters:
    Wiesen und Weiden (Grünland) sind vor allem in der zweiten Winterhälfte die wichtigsten Nahrungsflächen. Insbesondere die Saatgans ernährt sich zu Anfang des Winters auf abgeernteten Mais- und Rübenäckern (Sonstiges), wo sie übrig gebliebene Feldfrüchte „nacherntet“. Wintergetreide hat ebenfalls für Saatgänse eine größere Bedeutung als für Blessgänse. Zum Ende des Winters wird jedoch das Grünland auch für die Saatgänse immer wichtiger.
     
    Diagramm_Nutzung