Guten Appetit
Mäuse, Insekten oder Schnecken haben von Gänsen nichts zu befürchten, denn diese sind Vegetarier. Daher trifft man sie im niederrheinischen Überwinterungsgebiet vor allem auf landwirtschaftlichen Nutzflächen an, wo sie sich von Gräsern, Kräutern und Getreide ernähren.
Die arktischen Tundren zählen zu den produktivsten Lebensräumen der Erde. Nach Aufgang des Eises stehen Nährstoffe in Hülle und Fülle zur Verfügung und da es im arktischen Sommer kaum dunkel wird, können Pflanzen rund um die Uhr wachsen.
Grasfresser haben dennoch ein Problem, denn Gräser enthalten relativ wenig Nährstoffe und sind zudem schwer verdaulich. Somit benötigen sie eine Strategie, die es ihnen trotzdem ermöglicht, genügend Energie zu gewinnen.
Während Säugetiere einen großen Verdauungstrakt haben, in dem die Nahrung lange und intensiv verarbeitet wird, lösen Gänse das Problem anders. Ein schwerer, voller Verdauungstrakt würde ihre Flugfähigkeit beeintächtigen, deshalb verdauen sie ihre Nahrung sehr schnell und damit auch nur oberflächlich – innerhalb von 20 bis 40 Minuten hat die Nahrung den Verdauungstrakt schon passiert. Allerdings muss eine Gans dafür sehr viel fressen. So nimmt eine Gans täglich etwa ein Drittel, im Extremfall (Kälte, hohe Flugaktivität) sogar drei Viertel ihres Körpergewichts an Gräsern zu sich.